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"Wenn der Toni mit der Froni"

Das "Orpheus-Theater" entführte am Sonntag auf großartige Weise in die Welt der Operette.

Von Marcus Maida

Ratingen. "Dunkelrote Rosen", "Wenn der Toni mit der Froni" oder "Trink uns zu- - diese Titel lassen nicht unbedingt auf musikalischen Tiefgang schließen', sind aber immer noch in der Lage, zahlreiche Besucher zu locken. So geschehen am Sonntag im Stadttheater, wo das Ratinger "Orpheus"-Theater nicht zuletzt eine große Anzahl Senioren in die "Zauberwelt der Operette- entführte.

Das Theater wurde im Sommer 1997 von dem aus Düsseldorf stammenden und nun in Ratingen wohnenden Tenor Adolph Brune gegründet. Das Ziel des Theaters ist es, an Stelle der üblichen Inszenierungen von kompletten Werken die musikalischen Leckerbissen aus den bekanntesten und beliebtesten Operetten auf die Bühne zu bringen. Mit einem kleinen Ensemble hochkarätiger Sänger und Sängerinnen - Adolph Brune, Uta Wittekind, Polonca Olszak, Dieter Schmitz und Wolfgang Krupp -, und der versierten und hochprofessionellen Flügelbegleitung von Irena Gintautas durch die Operettenlandschaft, die keine Oper der Welt so darbieten würde.

Die Filetstückchen kamen in den jeweils zum Stück passenden Originalkostümen daher, so dass das Publikum in den Genuss von Sangeseinlagen chinesischer Prinzen, temperamtenvollen Ungarinnen oder liebestollen venezianischen Gondolieren kam.

Umrahmt wurde das Programm durch eine fachkundige Moderation vom Chef-Dramaturgen des Dortmunder Theaters, Dr. Bernhard Helmich. Dieser erklärte die Welt der Operette als einen magischen Ort, der sich stets durch seine Exotik auszeichnete. Als die pittoresken Szenarien auf der Erde dann langsam rar wurden, siedelte der Komponist Paul Lincke eine seiner bekanntesten Werke, Trau Luna", schließlich gar auf dem Mond an. Ein anderer Kernpunkt der Operette, oder wie Egon Friedell sogar behauptete, ihr Wesen, sei das Chaos. Anhand einer kurzen Erläuterung einiger Handlungsstränge konnte Helmich dies glaubhaft belegen: die Situation in Operetten sind oft unglaublich verworren konstruiert.

Dies wiederum macht Sinn, wenn man bedenkt, dass zu den Zeiten von Richard Strauss, dem wohl berühmtesten Operettenkomponisten, jeden Monat eine Operette ihre Uraufführung hatte, die Popularität dieser Kulturreform also damals genauso hoch war wie die unzähligen beliebten Storylines der Seifenopern und Fortsetzungsserien von heute.

Was aber auf jeden Fall bleibt von damals, sind die wunderbaren Melodien, die "Orpheus" auf großartige Weise präsentierte.



   
 

 

 

 

 

 

 

 

 
     
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